IV Lesen




Hier finden Sie die Interviews als Gesamt-Text:

Ebenso finden Sie im folgenden alle Einzelbeiträge aus allen Orten.

Waschen mit Asche im halben Baumstamm

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Ins Kloster bin ich mit 22 Jahren. Früher gingen viele ins Kloster und es gab auch viele Pfarrer bei uns im Dorf. Da gab es noch die Burg von S. Placi. Die wurde bei einem Unwetter zerstört. Das Gut Bubretsch gehörte auch dazu. Die hatten auch eine Zisterne, wo sie das Wasser raufholen mussten. Zu meiner Zeit gab es schon Brunnen im Dorf aber die waren aus Holz, aus einem halben Baumstamm. Waschen mit Asche im halben Baumstamm weiterlesen

Schnapsbrenner, Kesselflicker und Krämerin

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Schmieden gibt es heute kaum mehr. Früher musste sie die Pferde beschlagen oder die Eisen um die Räder der Pferdekarren schmieden.

Dann weiss ich noch, dass man Flachs in den Pfützen auslegte. Schnapsbrenner, Kesselflicker und Krämerin weiterlesen

Kränze für die Kühe

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Damals gab es schon die Alpabzüge mit den geschmückten Tieren. Wir hatten Kühe und einige Zeit ein paar Ziegen, später dann auch noch Schafe.  Kränze für die Kühe weiterlesen

Wenn schlechtes Wetter war, hatte man schon ein Bisschen Angst.

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Können Sie sich an Unglücke oder Unwetter erinnern?

Ich selbst kann mich nicht erinnern, aber ich weiss noch, dass meine Eltern davon erzählten. Wirklich gefährlich war der Rhein aus der Val Sumitg. Wenn schlechtes Wetter war, hatte man schon ein Bisschen Angst. Wenn schlechtes Wetter war, hatte man schon ein Bisschen Angst. weiterlesen

Man war der Natur schon näher.

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Können Sie sich an Sagen oder Fabeln erinnern?

In der Val Sumvitg erzählten sie die Sage des „Paul Luziet“. Der lebte da hinten ganz isoliert und spielte manchmal seine Streiche. Uns drohten sie höchstens mit der “Metta da fein”. Das war die Sage der alten Frau mit der Sense, die kam, wenn man durch die Felder lief und das Heu niedertrampelte. Man war der Natur schon näher. weiterlesen

Man hielt sich viel mehr an diese Rituale.

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Wie war der Brauch, wenn jemand starb?

Wenn jemand starb, legten sie den Leichnam noch in die Stube. Da kamen alle zum Rosenkranzgebet, der grosse Rosenkranz wurde gebetet. Dann gab es einen Imbiss und wer noch wollte, blieb dann noch einmal für einen Rosenkranz. Das blieb dann so bis zur Beerdigung. Man hielt sich viel mehr an diese Rituale. weiterlesen

Der Arzt kam sogar manchmal auf Skiern.

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Zeitungen hatten wir die “Romontscha”, das Tagblatt und dann hatte der Vater während des Krieges die “Zürcher Zeitung” abonniert. Die enthielt mehr Informationen und so war er auf dem Laufenden. Dann gab es noch den “Pelegrin”, “Igl ischi”, “Il tschespest”, den “Calender romontsch”. Ich las gerne. Der Arzt kam sogar manchmal auf Skiern. weiterlesen

Wir wollen auch einmal ein Baby!

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Die Mutter hat alle Kinder daheim geboren. Da kam immer eine Frau und machte uns den Haushalt. Aber wir machten uns nichts Grosses daraus, man realisierte nichts. Plötzlich lag da einfach ein Baby in der Wiege und man freute sich, wieder ein Baby zu haben. Wir wollen auch einmal ein Baby! weiterlesen

Männer und Frauen, das wurde schon noch viel separat gehalten.

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Männer und Frauen, das wurde schon noch viel separat gehalten. Die Frauen gingen nicht oft in den Stall, das war eher Männerarbeit. Die Frauen waren eher im Haus, die Männer nicht. Männer und Frauen, das wurde schon noch viel separat gehalten. weiterlesen

Früher war man zufriedener.

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Haben Sie das Gefühl, die Welt sei heute besser oder, dass es früher besser war?

Och, das ist schwer zu sagen. Damals war ein ganz anderes Leben, alles einfacher. Aber nicht, dass es schlechter gewesen wäre – es hatte auch seine Mängel damals. Früher war man zufriedener. weiterlesen

Schreinern oder Nähen lernen, sonst gab es nicht so viele Möglichkeiten.

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Als ich aus der Schule kam, nach der Sekundarschule, kam ich für zwei Jahre nach Ilanz ins Institut. Sie nannten das die Bäuerinnenschule, das war so eine Haushaltungsschule. Ich hatte schon immer den Gedanken ins Kloster zu wollen. Schreinern oder Nähen lernen, sonst gab es nicht so viele Möglichkeiten. weiterlesen

Freizeitaktivitäten – man freute sich über alles, was es gab.

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

An den Sonntagen musste man zum Gottesdienst. Aber wir hatten eigentlich noch viele Freiheiten. Wir kamen dann oft ganze Quartiere zusammen und spielten miteinander. Wir spielten Fangen, Verstecken, Ballspiele. Wir nannten das Schlagball. Das spielten wir oft. Sogar diejenigen, die schon erwachsen waren, spielten mit. Spielsachen hatten wir nicht viel, vielleicht einmal eine Puppe oder so. Freizeitaktivitäten – man freute sich über alles, was es gab. weiterlesen

Für einige Sachen brauchten wir Essensmarken.

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Fleisch hatten wir schon noch, wir schlachteten selbst. Auch während des zweiten Weltkrieges kamen wir so noch recht gut durch, aber man musste schon schauen. Für einige Sachen brauchten wir Essensmarken. weiterlesen

Wir sollten Busse zahlen, da wir zu viel Weizen gesät hätten.

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Wenn die Mutter Brot buk, durften wir Kinder auch jedes ein kleines Brötchen für uns backen. Wir machten dann immer ein Zeichen, damit wir wussten von wem es sei. Der Bruder machte immer ein Dickes und sagte dann immer, «das gehört dann dem Paul». Wir hatten selbst Brot, vor allem Roggen und Weizen. Wir sollten Busse zahlen, da wir zu viel Weizen gesät hätten. weiterlesen

Er hat nie mehr davon gesprochen, auf die Alp zu wollen.

Gerasina Candinas
Sr. Gerasina Candinas

Ich bin 1926 geboren und wir waren sieben Kinder. Unser Vater war eigentlich Lehrer, aber zu dieser Zeit reichte dieser Lohn nicht, um eine so grosse Familie durchzubringen. So hatten wir daneben noch etwas Landwirtschaft. Die Kinder mussten auch mithelfen. Man hat früh damit angefangen, so wie man konnte, mitzumachen. Er hat nie mehr davon gesprochen, auf die Alp zu wollen. weiterlesen

Gesundheits-Tourismus

Clau Soler
Clau Solèr

Es hat ein Hotel gegeben in Cumpadials, das heutige Altersheim , das Hotel Badus. Ich konnte aber nicht herausfinden, ob das in Vorbereitung für das Tenigerbad gedacht war. An verschiedenen Orten, so um 1900, sagte man vom Tourismus aus, dass die Städter nicht zu schnell in die Berge gehen sollten, sie sollten sich zuerst akklimatisieren. Gesundheits-Tourismus weiterlesen

Die Dorfbildung ist nicht beendet.

Clau Soler
Clau Solèr

In Surrein sieht man gut, dass das Dorf immer noch nicht gebildet ist. In Sumvitg sieht man das auch. Die von S. Benedetg oder Clavadi könnten auch hier wohnen und da hinauf zum Heuen gehen. Aber das ist ein bisschen weit… aber das ist von früher so. Die Dorfbildung ist nicht beendet. weiterlesen

Wanderbewegungen hat es immer gegeben.

Clau Soler
Clau Solèr

Ausbildungen gab es nicht. Man lernte “by doing” also durch die Praxis. Der Sohn vom Schreiner wurde auch Schreiner und wenn er gut war, konnte er vielleicht etwas mehr schreinern und wenn er noch besser war, konnte er vielleicht bei einem Neubau oder auch auswärts arbeiten gehen und wurde dann hauptberuflich Schreiner. Wanderbewegungen hat es immer gegeben. weiterlesen

Die Gewerbe im Dorf

Clau Soler
Clau Solèr

Industrie gab es keine. Die Gemeinschaften, die Dorfschaften hatten immer Leute, welche die Fähigkeiten hatten und die Sachen herstellen konnten, die man gerade brauchte. Die Gewerbe im Dorf weiterlesen

Straßenbau

Clau Soler
Clau Solèr

Erst 1912 baute man die Eisenbahn hier und das Auto kam noch sehr, sehr viel später, hier in der Gegend erst nach dem Krieg. Vor dem Krieg gab es einen oder zwei, die Transporte machten oder vielleicht hatte ein Handwerker ein Auto. Als privates Verkehrsmittel kamen die Autos hier erst in den 60er Jahren auf. Ein Laden hatte vielleicht ein Auslieferungswagen oder so, die Post wurde mit dem Hundekarren von Rabius auf Surrein gebracht. Straßenbau weiterlesen

Dorf-Topografie

Clau Soler
Clau Solèr

Wenn man Sumvitg auf der Karte anschaut, dann sieht man eindeutig, dass Sumvitg ein Haufendorf war und von unten herauf nach oben orientiert. Dorf-Topografie weiterlesen

Diese Gefahren gibt es heute nicht mehr aufgrund der Staumauern.

Clau Soler
Clau Solèr

Bei Hochwasser gab es natürlich Schäden. 1927 ist ja das Hochwasser aus der Val Tenigia gekommen. Das hat unten ein grosses Stück vollständig zerstört. Angst hatte man auch bei der Punt Gonda und in Cumpadials unten. Da war es so, dass die Wehr (Befestigung) nicht genug hoch war. Diese Gefahren gibt es heute nicht mehr aufgrund der Staumauern. weiterlesen

Bewirtschaftung am Rhein

Clau Soler
Clau Solèr

Dorfschaften waren Wirtschaftsgemeinden, die für sich funktionierten im wirtschaftlichen Bereich. Genau wie die Mühlen. Wenn man einen Bach hatte, hatte man die Mühle. An grossen Bächen brauchte es nicht viele Mühlen aber im Allgemeinen waren die Bäche hier nicht sehr wasserreich und so brauchte es mehrere Mühlen, damit das Mehl innert kurzer Zeit gemahlen werden konnte. Das war so von der Schneeschmelze bis im Juni, Juli. Das mit dem Getreide war etwas kompliziert, man kann Mehl nicht sehr lange aufbewahren. Bewirtschaftung am Rhein weiterlesen

Verwaltung des Dorfes

Clau Soler
Clau Solèr

Waren das je eigene Gemeinden, Surrein und Sumvitg?

Jein, eigene Gemeinden kann man nicht sagen. Also um 1800 war es so, dass das Nachbarschaften waren und die wurden in Gerichtsgemeinden aufgenommen. Das Gemeindewesen wurde erst um 1850 eingeführt, sodass man eine politische Gemeinde hatte. Früher waren es Höfe oder Dorfschaften und die hatten das Recht, einzelne Delegierte an die Tagsatzungen zu schicken. Aber die Gemeinden waren nicht verwaltet, denn es gab auch nichts zu verwalten. Verwaltung des Dorfes weiterlesen

Wann ist Deutsch hier aufgekommen?

Clau Soler
Clau Solèr

Früher redeten die Rätoromanen auch zu Hause manchmal Deutsch, damit die Kinder später in der Schule keinen Nachteil hätten. Das war eine gescheite Idee. Wann ist Deutsch hier aufgekommen? weiterlesen

Kinderspiele

Clau Soler
Clau Solèr

Da gab es ein Spiel das hiess: “trer schulas” (Lügen ziehen). Das spielten wir als Kinder mit Breitwegerich. Jeder hielt das Blatt an einer Seite fest und beide zogen. Derjenige, der das grössere Stück vom Blatt in der Hand hielt, hatte mehr gelogen. Kinderspiele weiterlesen

Sprichworte

Clau Soler
Clau Solèr

Einer aus Surrein erzählte eine eher böse Geschichte, eine Anekdote über die Leute von Medel. Die Medelser sind die “Thurgauer von Graubünden”, die “Einfältigen’. Bei uns sagt man:  “Far da Mèdel” (wie die von Medel tun). Die Medelser mussten einmal einen Vogel zum Tode verurteilen. Sprichworte weiterlesen

Es war eine Ehre, einen Pfarrer in der Familie zu haben.

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Telefon hatten wir, als ich vielleicht in der sechsten, siebten Klasse war. Telefone gab es nur im Konsum (Laden), beim Pfarrer und der Post. Fernseher hatten wir erst, als wir schon ein paar Jahre verheiratet waren, anno 1972. Da war die Olympiade in München. Radio hatten wir etwas früher, aber nicht sehr viel. Nur unser Patron, der hatte schon Radio. Wenn während des Krieges etwas Wichtiges gesendet wurde, durften wir hinaufgehen und mithören. So hatten wir schon noch guten Kontakt. Es war eine Ehre, einen Pfarrer in der Familie zu haben. weiterlesen

Heute brauchen sie Kühe aus dem Unterland um die Alpen zu füllen.

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Ich selber ging nie zur Alp, da wir hier so viel zu tun hatten mit Heuen. Meine Mitschüler gingen alle zur Alp. Die Alpabzüge sind dann erst aufgekommen, als man Knechte aus Luzern holte. Die haben das mitgebracht. Bei uns war das nicht üblich. Heute brauchen sie Kühe aus dem Unterland um die Alpen zu füllen. weiterlesen

Gab es viel Tourismus?

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Gab es viel Tourismus?

Hier war früher das Tenigerbad in der Val Sumvitg. Die hatten anfangs gut gewirtschaftet, bis zum Krieg. Danach hatten es andere übernommen, aber das ging nicht gut. Gab es viel Tourismus? weiterlesen

Unsere Familie musste über Nacht aus dem Haus fliehen.

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Hier in Bubretsch hat es 1927 ein grosses Unwetter gegeben. Damals hatte der Rhein der Val Sumvitg besonders getobt. Der grosse Rhein, wie wir sagen, also der Vorderrhein, war nicht so gefährlich. Aber hier in Bubretsch hatte es ein grosses Stück Wiese mitgerissen. Unsere Familie, ich war noch nicht geboren, musste über Nacht aus dem Haus fliehen. Unsere Familie musste über Nacht aus dem Haus fliehen. weiterlesen

Welche Bräuche gab es bei Ihnen?

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Wie war es wenn jemand starb?

Wenn jemand starb, wurde zu Hause der Rosenkranz gebetet. Wir haben hier die Totenkapelle 1992 bekommen. Vorher war der Leichnam immer zu Hause und es wurde der Rosenkranz gebetet, manchmal bis Mitternacht. Welche Bräuche gab es bei Ihnen? weiterlesen

Das Zusammenleben geht, wenn man einander respektiert.

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Bis 1959 gab es für alle Familien im Haus nur eine Küche. Und meine Mutter musste immer hier zusammen mit den anderen Familien kochen.  Das Zusammenleben geht, wenn man einander respektiert. weiterlesen

Was der Lehrer sagte, war fast heilige Schrift.

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Die Lehrer waren ziemlich streng und was man erst später realisiert hat: die guten Schüler oder diejenigen, die etwas wussten, kamen immer gut davon, während diejenigen, die etwas schwächer waren…. Was der Lehrer sagte, war fast heilige Schrift. weiterlesen

Das Durchkommen war schlimm, aber zu essen hatten wir immer.

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Wie haben Sie die Kriegszeit (Weltkrieg) erlebt?

Wir haben den Krieg schon miterlebt. Wenn es darum ging, sich für die Neuigkeiten aus der Zeitung zu interessieren, war ich schon dabei. Etwas blieb mir ganz besonders gut in Erinnerung, es war im Februar 1945. Das Durchkommen war schlimm, aber zu essen hatten wir immer. weiterlesen

Vieles hat sich zum Guten gewendet und anderes vermisst man vielleicht.

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Finden Sie, dass die Zeiten früher besser waren?

Die Zeiten sind so wie sie sind. Früher gab es viel Gutes, aber auch Schlechtes und nicht viel anders ist es heute. Vieles hat sich zum Guten gewendet und anderes vermisst man vielleicht. Aber man muss die Sachen so nehmen, wie sie sind. Man kann nicht sagen “heute ist alles schlechter”. Man muss einfach die früheren Zeiten respektieren und auch die heutigen – und so entsteht das respektvolle Zusammenleben. Einfach zu behaupten, dass früher alles besser war, finde ich nicht gut.

Freizeit hatten wir die, die wir uns genommen haben.

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Hatten Sie auch Freizeit?

Freizeit hatten wir die, die wir uns genommen haben. Mein Bruder hatte seine Schulen gehabt und hatte einige Ämter übernommen und ich hatte meine Bienen. Wenn ich zu meinen Bienen musste, ging ich einfach und wenn er zu seinen Ämtern musste, ging er auch. Aber so richtige Ferien? Freizeit hatten wir die, die wir uns genommen haben. weiterlesen

Langsam kam das Pferd und als das zu wenig war, kamen die Traktoren.

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Maschinen hatten wir bis 1952 keine. Den ersten Motormäher hatten sie glaub ich 1927 gekauft. Das war dann viele Jahre lang der Einzige. Langsam kam das Pferd und als das zu wenig war, kamen die Traktoren. weiterlesen

Wir hatten nicht viel Kontakt zum Dorf.

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Früher war jeder auf seinem Hof und wir hatten auch unsere Heuberge auf dieser Seite hier. Vater war hier als Pächter und hatte die Heuberge auf dieser Seite aufgenommen. Auch die Maiensässe waren hier oben etwas abseits. So hatte man nicht so viel Kontakt, Wir hatten nicht viel Kontakt zum Dorf. weiterlesen

Eine armselige Rente

Berta Candinas
Berta Candinas

Ich hatte die Lehre bei der Post gemacht und sollte das erste Mal die AHV (Rentenzahlung der staatlichen Altervorsorge) ausbezahlen, einer verwitweten Frau. Sie bekam, wie alle Alleinstehenden 30.- Fr. Die Verheirateten bekamen 45.- Fr.  Das war alles so armselig, Eine armselige Rente weiterlesen

Die Mutter war weitsichtiger als der Vater.

Berta Candinas
Berta Candinas

Wie war es mit der Politik. Interessierten sich die Frauen auch oder war das mehr Männersache?

Davon können wir heute nicht sprechen, sonst können wir noch lange nicht aufhören! Die Mutter war weitsichtiger als der Vater. weiterlesen

Jeder Heuhalm beinhaltet etwas, das man nutzen kann.

Berta Candinas
Berta Candinas

Sammelten Sie auch Kräuter?

Ja, um Tee zu kochen oder Früchte für Konfitüre. Konfitüre machte man selber. Die Mutter hatte Himbeeren und Äpfel. Der Vater hatte einen grossen Garten. Jeder Heuhalm beinhaltet etwas, das man nutzen kann. weiterlesen

Die Mütter sprachen manchmal Deutsch, wenn sie etwas vor den Kindern verbergen wollten.

Berta Candinas
Berta Candinas

Wo hatten Sie Deutsch gelernt?

In der Schule, da hatten wir auch noch Französisch. Deutsch hatte ich auch durch die Arbeit bei der Post gelernt. Und das Bisschen, das wir in der Sekundarschule in Sumvitg gelernt hatten. In Sumvitg war dann nur Deutsch und Französisch. Da hatten wir kein Romanisch. Dadurch hat man sich das schon angeeignet. Mit Schreiben hätte ich wahrscheinlich etwas Mühe. In Derendingen bei dem Arzt brauchte ich natürlich die deutsche Sprache. Die Mütter sprachen manchmal Deutsch, wenn sie etwas vor den Kindern verbergen wollten. weiterlesen

Ich bin vom Schatten in die Sonne gekommen.

Berta Candinas
Berta Candinas

Wie haben Sie Ihren Mann kennen gelernt?

Ich war immer nur weg gewesen, unter anderem war ich im Schweizerhof als Gouvernante. Das war ein Hotel, das gut lief. Der Direktor war aus dem Appenzell und so habe ich mich vorgestellt und wurde angestellt. Ich blieb dann zwei, drei Jahre und habe viel gesehen. Auch Sachen, die ich nicht kannte. Ich bin vom Schatten in die Sonne gekommen. weiterlesen

Wenn wir aufs Maiensäss gingen, sagten wir “in die Ferien gehen”.

Berta Candinas
Berta Candinas

Hatten Sie manchmal Ferien?

Als ich in Rabius war, hatte ich Ferien, wenn ich nach Hause zu Besuch kam. Man musste vor allem schauen, dass man im Sommer Ferien bekam, wenn man Heuen helfen musste. Wenn wir aufs Maiensäss gingen, sagten wir “in die Ferien gehen”- Wenn wir aufs Maiensäss gingen, sagten wir “in die Ferien gehen”. weiterlesen

Die Kinder heute gehen nicht weit für eine Schokolade.

Berta Candinas
Berta Candinas

Finden Sie, dass vieles heute besser ist?

Naja, besser… gewisse Sachen sind schon gut. Heute darf man das Leben auch geniessen. Zu unseren Zeiten hatten wir nichts. Die Kinder heute gehen nicht weit für eine Schokolade. weiterlesen

Warum tragen Sie keine Hosen?

Berta Candinas
Berta Candinas

Heute lachen sie, aber früher war es Mode, dass die Frauen keine Hosen trugen. Auch die Mädchen nicht, wir hatten nie Hosen an. Da war dann der Lehrer Camenisch in Surrein und der hatte seine Töchter. Der sagte, “meine Mädchen gehen ins Dorf in die Schule und ich verlange, dass sie Hosen anziehen dürfen, wenn es schneit. Mit diesen Kleidern werden sie ja krank, das gibt es nicht!”. Warum tragen Sie keine Hosen? weiterlesen

Alle Schwestern konnten eine Lehre machen.

Berta Candinas
Berta Candinas

Meine große Schwester wurde 1918 geboren, ich 1927 geboren. Sie ging als Mädchen, in den letzten Schuljahren, ins Tenigerbad, in die Küche, um Geschirr zu waschen. Damals gab es keine Maschinen und das Haus war so gut besucht, dass die Mägde und Knechte in den Hütten der Maiensässe daneben übernachten mussten. Alle Schwestern konnten eine Lehre machen. weiterlesen

Die Gäste hatten solche Freude an den Einheimischen

Berta Candinas
Berta Candinas

Am 1. August (Schweizer Nationalfeiertag) kamen Musikanten aus Zürich. Ein Mann, das war dann “ein Kamerad” (typische Bezeichnung der Cadi, einem Gebiet der oberen Surselva, für jmd. der etwas sehr gut kann) im Spielen. Der konnte Klavier, also Flügel spielen. Die Gäste hatten solche Freude an den Einheimischen weiterlesen

Das Aus für das Tenigerbad…

Berta Candinas
Berta Candinas

Das war wirklich schade mit dem Tenigerbad. Für eine Gemeinde wie Sumvitg, die auch zu kämpfen hatte. Sie hatten halt nur diese Strasse, die unterhalb hineinführte und fuhren nur mit der Kutsche. Später dann, 1932 konnten sie die obere Strasse bauen. Dann konnte man mit dem Auto hineinfahren. Das Aus für das Tenigerbad… weiterlesen

Saisonarbeit im Tenigerbad

Berta Candinas
Berta Candinas

Mussten Sie für die Post-Arbeit eine Lehre machen?

Ja, die hatte ich beim Fräulein Caplazi gemacht. Ich war drei Jahre dort, zuerst nach Ingenbohl in die Schule und dann im Winter, ein, zwei Jahre in die Fabrik. Danach bin ich fast zwei Jahre in Brienz gewesen und wieder nach Hause gekommen. Und dann habe ich drei Sommer Saison im Tenigerbad gemacht. Saisonarbeit im Tenigerbad weiterlesen

Ein behinderter Bruder

Berta Candinas
Berta Candinas

Waren Sie auch viele Geschwister in Ihrer Familie?

Nein, wir waren vier, drei Schwestern und ein Bruder. Der Bruder war noch klein, Ein behinderter Bruder weiterlesen

Ich bin viel herumgereist und habe Mal das und Mal jenes getan.

Berta Candinas
Berta Candinas

Mein Mann war 34, als wir heirateten, ich 37. Als ich aus der Schule kam, liessen sie mich nach Ingenbohl in die Haushaltungsschule gehen. Wir hatten eine ledige Tante, die hatte immer zu meinen Grosseltern geschaut. Sie hatte gesagt “du bist wie geschaffen dafür”, so bin ich in der ganzen Schweiz herumgereist und habe Mal das und Mal jenes getan. Ich bin viel herumgereist und habe Mal das und Mal jenes getan. weiterlesen

Es gab so wenig Lehrer, man wusste nicht was anfangen.

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Ich habe von jeder Klasse und von jedem Schüler ein Bild. Wir waren die Lehrer mit dem schwarzen Lehrerpatent. Wir hatten einen schwarzen Ausweis mit weissen Noten. Damit durften wir nicht im Unterland (Schweizer Mittelland) unterrichten. Es gab so wenig Lehrer, man wusste nicht was anfangen. weiterlesen

Waschen mit Asche

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Die Frauen halfen sich gegenseitig, das war so ein bisschen das Soziale. Das Waschhaus war bei der Destillerie. Hier wurde gewaschen, so alle 14 Tage, wenn überhaupt. Waschen mit Asche weiterlesen

Man kann es sich kaum vorstellen, dass sie früher die Kraft zum Arbeiten hatten.

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Wir hatten eine Waldgruppe in Val und es herrschte grosse Armut. Ausser Polenta und Polenta von morgens bis abends gab es nichts. Eines Tages fragten sie meinen Vater “hättest du nicht ein paar Ferkel?” Man kann es sich kaum vorstellen, dass sie früher die Kraft zum Arbeiten hatten. weiterlesen

Jagen wegen der Armut

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Eine richtig grosse Familie war diejenige von Pfarrer Cathomas, viele Mädchen und nur zwei Buben. Diese Familie hatte es sehr bitter. Der Vater war ein geschickter Jäger. Er hatte überall Fallen aufgestellt. Da oben in den Wäldern, er wusste genau wo. Jagen wegen der Armut weiterlesen

In den Baracken wurde geschlafen und gekäst.

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Früher gabs noch Schrägzäune, dafür benötigte man keine Nägel, nichts. Es kamen zwei Pfosten nebeneinander, zwei Latten, ein schöner Tannenast, der im Feuer elastisch gemacht wurde und dann drehte man den Ast so rein. Das war wunderschön. In den Baracken wurde geschlafen und gekäst. weiterlesen

“Morgen liegen wir vielleicht da unten, tot.”

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Im Jahr 1948 war ich Ziegenhirt beim Glitschè (Gletscher) auf der Ziegenalp. Die Alphütte war auf dem Gebiet, wo die Kühe ihre Ruheplätze hatten. Die Ziegen mussten am Morgen, wenn sie gemolken waren, hinauf zur Greina, die Steilhänge hinauf. “Morgen liegen wir vielleicht da unten, tot.” weiterlesen

Überschwemmung

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Surrein ist zwei Flüssen ausgesetzt. Unten bei der Brücke hatte sich der Rhein gehoben, jetzt hat er sich um einige Meter gesenkt. Überschwemmung weiterlesen

Angst vor der Operation

Augustin Candinas
Augustin Candinas

An der Strasse nach Valgab es die Holzbrücke und eine Mühle. Da gab es einen jungen Mann aus Cumpadials. Dieser hatte alles niedergebrannt. Da war alles aus Holz und es brannte wie Zunder, Angst vor der Operation weiterlesen

Singen und Tannenzapfen sammeln für den Ausflug

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Am Ende des zweiten Weltkrieges, 1945 hatte Bischof Caminada ein Dekret herausgegeben, nachdem alle Knabenschaften ein Datum erhielten, an dem sie sich in Einsiedeln vorstellen mussten. Singen und Tannenzapfen sammeln für den Ausflug weiterlesen

Es gab viele solcher Intrigen.

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Die Schulen waren oben im Dorf (Sumvitg). Später bauten sie gleich darunter eine Sennerei. Der Rauch stieg oft durch die Böden hinauf in die Schule, so dass sie die Kinder manchmal nach Hause schicken mussten. Es gab viele solcher Intrigen. weiterlesen

400 Seelen, 400 Ziegen & Lachs

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Am ersten Tag als der Ziegenhirt ging, sagten die von Surrein: 400 Seelen, 400 Ziegen. Jede Seele, also jeder, der in dieser Kirchgemeinde war, hatte eine Ziege. Wir haben ein einmaliges Dorf. In unserem Dorf sind die Häuser rund um den Weideplatz gebaut. Dort konnten wir uns auch austoben nach dem Heuen. Am Abend spielten wir oft Fussball und wenn wir noch so müde waren. 400 Seelen, 400 Ziegen & Lachs weiterlesen

Bräuche

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Wir gingen nach Zitegl zur Wallfahrt. Im Mai, am Pfingstmontag verschwanden alle auf und davon in die Val Sumvitg. Bräuche weiterlesen

Die Jugend war sehr aktiv beim Singen.

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Die Jugend war sehr aktiv beim Singen. Sie kamen am Morgen aus der Kirche und gingen dann noch eine Stunde singen. Das gibt es heute nicht mehr.  Die Jugend war sehr aktiv beim Singen. weiterlesen

Die letzte Kuh des Pfarrers

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Die Kirchgemeindehäuser hatten alle noch einen Heustall. Der Pfarrer hatte Kühe. Er musste selber heuen und hatte dafür eine grüne Schürze. Sie hatten auch Felder. Wir hatten die Felder auf der anderen Rheinseite, welche der Kirchgemeinde gehörten.

Einmal war der Sommer so heiss, Die letzte Kuh des Pfarrers weiterlesen

Holz, Holz und Holz, nie gab es nichts zu tun.

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Unser Haus damals war alt und primitiv. Die Toilette war ausserhalb, eine Treppe hinauf und dann ging man zur Toilette. Da war eine Bank drin mit zwei Löchern, so konnte man zu zweit gehen, wenn es pressierte. Daneben hatten wir einen kleinen Stall, wo die Tiere waren. Das stank schon ein bisschen. Die Muttersau mit den Ferkeln und der “Salvanore” (das Schwein), welches man für die Hausmetzgete (jährliche Schlachten am Jahresende) mästete. Holz, Holz und Holz, nie gab es nichts zu tun. weiterlesen

Wurzeln graben

Augustin Candinas
Augustin Candinas

Ich ging mit sechs Jahren Wurzeln (für Schnaps) ausgraben. An 16 Orten war ich mit meinem Vater. Später ist einer der Schwager dazu gekommen und der sagte “das ist guter Schnaps, sapperlot”. Bis jetzt bin ich jedes Jahr gegangen. Wurzeln graben weiterlesen

Vals erfuhr mit dem Bau der Skilifte und des Hotels Therme einen tüchtigen Entwicklungsschub.

Luzi Heini ca. 1960
Luzi Heini ca. 1960 © privat

Einerseits begann die touristische Entwicklung 1966 mit der Erstellung des Mura-Skiliftes. Er brachte eine grosse Erleichterung für Skifahrer wie mich. Noch besser kam es zehn Jahre später mit dem Sessellift und der Erschliessung des Skigebietes Dachberg. Vals erfuhr mit dem Bau der Skilifte und des Hotels Therme einen tüchtigen Entwicklungsschub. weiterlesen

Katastrophen in Vals

Luzi Heini ca. 1960
Luzi Heini ca. 1960 © privat

Bei der Lawinenkatastrophe 1951 war ich in Zürich. Ich hatte Angst, weil ich vermutete, die Lawine könnte auch im Bidem (Flurname einer Wiese in der Nähe des Dorfplatzes und des Wohnhauses von Luzi Heini.) niedergegangen sein, wo das Elternhaus steht. Katastrophen in Vals weiterlesen

Die Kirche braucht es gar nicht mehr, es geht den Leuten auch ohne sehr gut.

Luzi Heini ca. 1960
Luzi Heini ca. 1960 © privat

Hier in Vals war es üblich, dass man bei Gottesdiensten immer zur Kirche ging. Das war für alle Bewohner/innen selbstverständlich. In Zürich war das anders. Die Kirche braucht es gar nicht mehr, es geht den Leuten auch ohne sehr gut. weiterlesen

Erfahrungen mit der Sprache und der Gewerkschaft

Luzi Heini ca. 1960
Luzi Heini ca. 1960 © privat

Ein Erlebnis aus Zürich kommt mir noch in den Sinn. Als ich in einem Haus ein Telefon installierte, sagte mir die Hausmeisterin: „Du musst reden wie wir, sonst verstehen wir dich nicht.“ Erfahrungen mit der Sprache und der Gewerkschaft weiterlesen

Zur Kriegszeit musste keine Familie in Vals darben.

Luzi Heini ca. 1960
Luzi Heini ca. 1960 © privat

Unsere Familie – überhaupt alle Familien in Vals mussten zur Kriegszeit nicht darben. Alle waren Bauern, hatten Milch und Fleisch, immer genug zu essen. Für gewisse Lebensmittel, zum Beispiel Eier, brauchte es Marken. Daran kann ich mich noch erinnern. Mein Vater musste keinen Aktivdienst leisten, weil er bereits älter war. Er musste aber andern Familien, deren Väter im Militär waren, beim Heuen und andern Arbeiten helfen. Das Ende des Krieges habe ich noch in Erinnerung. Lehrer Mirer war mit uns auf Schulreise nach Luzern. Bei der Tellsplatte hiess es plötzlich, der Krieg sei fertig. Zuhause konnten wir noch nicht Radio hören, es rauschte immer, die Mittelwellen störten ständig, Erst später über UKW funktionierte das Radio einwandfrei.

Rückkehr nach Vals

Luzi Heini ca. 1960
Luzi Heini ca. 1960 © privat

Im Jahre 1953 bin ich wieder nach Vals zurückgekehrt und habe zuhause auf meine eigene Verantwortung elektrische Installationen gemacht. Das ging dann aber nicht mehr. Dafür hätte ich die Meisterprüfung machen müssen. Rückkehr nach Vals weiterlesen

Lehr- und Wanderjahre

Luzi Heini ca. 1960
Luzi Heini ca. 1960 © privat

1947 war für mich die Schulzeit um. Es folgte zuerst ein Heuersommer. Ich brauchte noch Zeit zum Überlegen, welche Lehre ich machen könnte. Mein Vater, der bereits 1945 starb, hätte mich eigentlich in Chur an der Kantonsschule gesehen. Ich wollte aber nicht mehr. Lehr- und Wanderjahre weiterlesen

Auf der Primarschule unterrichteten damals samt und sonders einheimische Lehrer.

Luzi Heini ca. 1960
Luzi Heini ca. 1960 © privat

Im Herbst 1938 ging ich in die erste Klasse zu Lehrer Alexander Schmid. Bei ihm lernten wir noch, die deutsche Schrift zu schreiben. Auf der Primarschule unterrichteten damals samt und sonders einheimische Lehrer. weiterlesen

Es liessen sich keine Nachfolger bzw. Nachfolgerinnen finden.

Helena Derungs-Jörger ca. 1975
Helena Derungs-Jörger ca. 1975 © privat

Mit dem Laden habe ich die wirtschaftliche und vor allem die touristische Entwicklung im Dorf sehr zu spüren bekommen, fast ausschliesslich positiv. Es liessen sich keine Nachfolger bzw. Nachfolgerinnen finden. weiterlesen

Der Schwiegervater wollte um keinen Preis eine deutschsprachige Schwiegertochter auf dem Hof.

Helena Derungs-Jörger ca. 1975
Helena Derungs-Jörger ca. 1975 © privat

Ich habe mich in einen Romanen verliebt. Viktor aus Surcasti war im Sommer als Senn auf der Alp Guraletsch (Alp auf der rechten Talseite in Zerfreila). Ende Sommer, am Sennenball, lernte ich ihn kennen und freute mich schon auf den nächsten Sommer, wenn er wieder in Guraletsch ist, auf weitere Möglichkeiten, unsere Bekanntschaft zu pflegen. Der Schwiegervater wollte um keinen Preis eine deutschsprachige Schwiegertochter auf dem Hof. weiterlesen

Bäuerinnenschule

Helena Derungs-Jörger ca. 1975
Helena Derungs-Jörger ca. 1975 © privat

Die Berufswahl am Ende der obligatorischen Schulzeit war für uns „Meigga“ (Mädchen) fast kein Thema. In einer Grossfamilie gab es immer genügend Arbeit. Bäuerinnenschule weiterlesen

Aufgabe für die Mädchen: Versorgung für die Alp

Helena Derungs-Jörger ca. 1975
Helena Derungs-Jörger ca. 1975 © privat

Während der Alpzeit bekamen meine Schwester und ich zusätzliche Aufgaben auf der Alp Wallatsch (Alp im Peiltal, am Abhang des Valserberges), die auch zu unserem Familienbetrieb gehörte. Wir mussten jeweils das Alppersonal mit Proviant versorgen. Aufgabe für die Mädchen: Versorgung für die Alp weiterlesen

Die Ladenglocke läutete fast zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Helena Derungs-Jörger ca. 1975
Helena Derungs-Jörger ca. 1975 © privat

Nach der Schule mussten wir den „Schulschoss“ (Schulschürze) sofort ablegen, banden uns die Arbeitsschürze um und halfen selbstverständlich im Betrieb mit Die Ladenglocke läutete fast zu jeder Tages- und Nachtzeit. weiterlesen

Zum Schuljahresbeginn schneiderte uns die Mutter jeweils eine Schürze, die für das ganze Schuljahr bestimmt war.

Helena Derungs-Jörger ca. 1975
Helena Derungs-Jörger ca. 1975 © privat

In der ersten und zweiten Klasse hatten wir Lehrer Siegfried Peng, in der dritten und vierten Philipp Peng. Die fünfte und sechste Klasse besuchte ich bei Lehrer Heinrich Tönz. Zum Schuljahresbeginn schneiderte uns die Mutter jeweils eine Schürze, die für das ganze Schuljahr bestimmt war. weiterlesen

Nach der Lawinenkatastrophe wurde der Rettungsdienst auf eine gesetzliche Basis gestellt.

Fridolin Hubert ca. 2000
Fridolin Hubert ca. 2000 © privat

Zur Zeit der Lawinenkatastrophe 1951 war ich in St. Maurice im Internat. Am 20. Januar wurden wir Valser, Josef Schmid, Emil Schnider und ich, vom Rektor plötzlich aus der Klasse gerufen. Er sagte uns, es gäbe eine wichtige Mitteilung, Nach der Lawinenkatastrophe wurde der Rettungsdienst auf eine gesetzliche Basis gestellt. weiterlesen

Plötzlich sahen wir Flugzeuge Richtung Dorfplatz kommen.

Fridolin Hubert ca. 2000
Fridolin Hubert ca. 2000 © privat

Natur- und andere Katastrophen

Vals wurde 1945 praktisch vor unserer Haustüre bombardiert. Plötzlich sahen wir Flugzeuge Richtung Dorfplatz kommen. weiterlesen

Ein Deutsch-sprachiger Präsident im Gemeindeverband Surselva?

Fridolin Hubert ca. 2000
Fridolin Hubert ca. 2000 © privat

Sprache

Ich habe eine normale Beziehung zu den Romanisch sprachigen Nachbarn gepflegt. Bei der Abstimmung über den Sprachenartikel habe ich mich nicht exponiert, was man mir lange nachher noch vorwarf. Ein Deutsch-sprachiger Präsident im Gemeindeverband Surselva? weiterlesen

Der Tourismus brachte eine andere Denkweise und andere Erfahrungen ins Dorf.

Fridolin Hubert ca. 2000
Fridolin Hubert ca. 2000 © privat

Wirtschaft und Tourismus

Die touristische Entwicklung hat man natürlich befürworten müssen. Neben der Landwirtschaft, dem Kraftwerk ist der Tourismus das dritte Standbein der Wirtschaft in Vals. Der Tourismus brachte eine andere Denkweise und andere Erfahrungen ins Dorf. weiterlesen

Das Einzige, wozu ich noch einen Bezug hatte, verschwindet auch noch.

Fridolin Hubert ca. 2000
Fridolin Hubert ca. 2000 © privat

Was sagst du zur Gesamtmelioration?

Wirtschaftlich gesehen musste Vals die Gesamtmelioration in Angriff nehmen, keine Frage. Aber für die neue Bewirtschaftungsform – alles Heu wird in einen Zentralstall geführt – habe ich emotional wenig Verständnis. Ich habe auch keine Beziehung mehr zu den einzelnen Grundstücken. Auch in einem neuen Laufstall käme ich mir wie verloren vor. Früher wurde während der Winterfütterung „gstellt und grobat“. Heute sieht man kein Tier mehr im Dorf. Das Einzige, wozu ich noch einen Bezug hatte, verschwindet auch noch. Damit habe ich mich jetzt abgefunden.

Das Schönste am Wildneuen: Geschichtenerzählen vor dem Schlafen im Heu.

Fridolin Hubert ca. 2000
Fridolin Hubert ca. 2000 © privat

Im Sommer half ich an verschiedenen Orten beim Heuen, unter anderem auch bei „ds Furgersch“, unseren Verwandten. Dort erlebte ich, was Wildheuen heisst. Das Schönste am Wildneuen: Geschichtenerzählen vor dem Schlafen im Heu. weiterlesen

Zerfreila ist mir ans Herz gewachsen, den Verkauf habe ich nie verstanden.

Fridolin Hubert ca. 2000
Fridolin Hubert ca. 2000 © privat

Die Konzession für das Kraftwerk in Zerfreila wurde 1948 erteilt. Ich war damals erst 13jährig und konnte noch nicht mitbestimmen. Zerfreila ist mir ans Herz gewachsen, den Verkauf habe ich nie verstanden. weiterlesen

Wohnhaus bei der Brücke – „ds Buudeli“

Fridolin Hubert ca. 2000
Fridolin Hubert ca. 2000 © privat

Das ist eine ganz eigene Geschichte. Sie geht zurück auf das Jahr 1910. Damals bestand das Haus nur aus einem Stockwerk, wo sich heute noch der Laden befindet. Wohnhaus bei der Brücke – „ds Buudeli“ weiterlesen

Zwei Optionen für gute Schüler: Pfarrer oder Lehrer

Fridolin Hubert ca. 2000
Fridolin Hubert ca. 2000 © privat

Die Schulzeit (Halbjahresschule) habe ich ausschliesslich in positiver Erinnerung: Ich hatte ring (gut) gelernt, gute Kameraden und auch gute Lehrer während der ganzen Zeit. Zwei Optionen für gute Schüler: Pfarrer oder Lehrer weiterlesen

Wenn man kein Bauernkind war, musste man in der schulfreien Zeit immer weg.

Fridolin Hubert ca. 2000
Fridolin Hubert ca. 2000 © privat

Damals (wie heute auch) war es wichtig für ein Kind, einen Platz unter anderen zu bekommen, um sich in einer Gemeinschaft wohlzufühlen. Wenn man kein Bauernkind war, musste man in der schulfreien Zeit immer weg. weiterlesen

Die Verbindungen zur Aussenwelt waren alle unterbrochen.

Bernhard Tönz ca. 1975
Bernhard Tönz ca. 1975 © privat

Die grösste Katastrophe in Vals war der Lawinenwinter 1951. Die Musikgesellschaft hatte am 20. Januar im Schulhaus ihre Übung. Plötzlich ging das Licht aus. Wir ahnten Böses. Die Verbindungen zur Aussenwelt waren alle unterbrochen. weiterlesen

Der Wohlstand im Dorf ist dem Tourismus nicht dienlich.

Bernhard Tönz ca. 1975
Bernhard Tönz ca. 1975 © privat

Ich habe sehr gerne beim Skilift und später bei der Sportbahn gearbeitet, obwohl es sehr streng war, Landwirtschaft und Beschäftigung bei der Sportbahn unter einen Hut zu bringen. Finanziell war es eine Notwendigkeit. Der Wohlstand im Dorf ist dem Tourismus nicht dienlich. weiterlesen

Meine langen Skis riefen am Start nur Lachen hervor.

Bernhard Tönz ca. 1975
Bernhard Tönz ca. 1975 © privat

Du bist als Bergbauer heute noch ein guter Skifahrer. Wo hast du Skifahren gelernt?

Eigentlich haben mir meine Eltern das Skifahren verboten. Meine langen Skis riefen am Start nur Lachen hervor. weiterlesen

Früher hatten die Bauern Freude am Vieh.

Bernhard Tönz ca. 1975
Bernhard Tönz ca. 1975 © privat

Von früher vermisse ich gar nichts, höchstens das Maiensässleben. Das war jeweils eine schöne Zeit mit der ganzen Familie, Früher hatten die Bauern Freude am Vieh. weiterlesen

Bergheu machen hiess früh aufstehen.

Bernhard Tönz ca. 1975
Bernhard Tönz ca. 1975 © privat

Warum hast du als Sohn des Lehrers den Bauernberuf ergriffen? Bergheu machen hiess früh aufstehen. weiterlesen

Jugendliche machen nicht mehr in Vereinen mit.

Anton Schmid ca. 2005
Anton Schmid ca. 2005 © privat

Vieles ist in Vals verloren gegangen, das Gemeinschaftliche vor allem. Jugendliche machen nicht mehr in Vereinen mit. weiterlesen

Sprache

Anton Schmid ca. 2005
Anton Schmid ca. 2005 © privat

Meine Frau ist zwar Bürgerin von Breil/Brigels, einer Romanisch sprachigen Gemeinde. In ihrer Herkunftsfamilie wurde nie Romanisch gesprochen. In St. Moritz wurde die Schule deutschsprachig geführt und zuhause sprachen sie auch nur Deutsch, nie Romanisch, weil ihre Mutter Südtirolerin war.

Von St. Moritz nach Vals

Anton Schmid ca. 2005
Anton Schmid ca. 2005 © privat

Mit Vals war ich ja immer sehr stark verbunden, aber ich habe mich auch in St. Moritz sehr wohl gefühlt. Von St. Moritz nach Vals weiterlesen

Dieses Ereignis schweisste die Dorfgemeinschaft zusammen.

Anton Schmid

Lawinenwinter 1951: Ich war zu dieser Zeit in Vallorbe. Am Radio hat es geheissen, in Vals sei eine grosse Lawine niedergegangen. Die Meistersleute fragten mich sofort, wo ich denn in Vals wohne, wo mein Elternhaus stehe. Dieses Ereignis schweisste die Dorfgemeinschaft zusammen. weiterlesen

Wirtschaft und Tourismus

Anton Schmid ca. 2005
Anton Schmid ca. 2005 © privat

Als ich noch in St. Moritz tätig war, schaute ich mit einem Auge immer nach Vals und verfolgte die Entwicklung. So gesehen hat Vals eine gute Entwicklung gemacht. Kaum ein anderes Bergdorf hatte einen solchen Aufschwung erlebt. Wirtschaft und Tourismus weiterlesen

Zerfreila war ein so schönes Maiensäss und nachher kam der See.

Anton Schmid ca. 2005
Anton Schmid ca. 2005 © privat

Viele schöne Erinnerungen habe ich an Zerfreila. Es war meine zweite Heimat. Zerfreila war ein so schönes Maiensäss und nachher kam der See. weiterlesen

Lehr- und Wanderjahre

Anton Schmid ca. 2005
Anton Schmid ca. 2005 © privat

In unserer Familie konnte der älteste Bruder eine Lehre machen, eine KV-Lehre. Für die jüngeren reichte das Geld nicht. Lehr- und Wanderjahre weiterlesen

Zur Hauptsache hatten Fuss- und Völkerball gespielt.

Anton Schmid ca. 2005
Anton Schmid ca. 2005 © privat

Angefangen habe ich bei Lehrer Siegfried Peng. Wir waren seine erste Klasse in Vals. Jetzt ist er mit 99 Jahren der älteste Valser. Zur Hauptsache hatten Fuss- und Völkerball gespielt. weiterlesen

Ich hatte die Möglichkeit, eine kleine „Alpkarriere“ zu machen.

Anton Schmid ca. 2005
Anton Schmid ca. 2005 © privat

Im Frühling und Herbst war ich immer beim „Ena“ und „Aani“ (Grossvater und Grossmutter) in Zerfreila. Im Sommer war ich Hirt auf der Alp Guraletsch. Ich hatte die Möglichkeit, eine kleine „Alpkarriere“ zu machen. weiterlesen

Wir waren im Dorf bekannt als „ds Bäärgfüerersch Buoba“ bzw. „ds Bäärgfüerersch Hedwig“.

Anton Schmid ca. 2005
Anton Schmid ca. 2005 © privat

Aus dem Vorschulalter bleibt mir ein trauriges Ereignis in Erinnerung: Der frühe Tod meiner Mutter. Ich war knapp fünfjährig, das vergesse ich nie. Mein Vater stand damals allein da mit vier Buben und einem Mädchen. Wie sollte das weitergehen? Wir waren im Dorf bekannt als „ds Bäärgfüerersch Buoba“ bzw. „ds Bäärgfüerersch Hedwig“. weiterlesen

Wir haben die Eigeninitiative ergriffen, das fehlt der heutigen Jugend.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Sagen und Märchen waren damals in aller Munde?

Die Leute hatten aufgrund mangelnder sonstiger Zerstreuung genug Zeit, Sagen und Märchen zu erfinden und zu erzählen.

Vergleicht man die heutige Jugend mit der damaligen, ist das wie Tag und Nacht. Wir mussten uns selbst beschäftigen. Als Hirt schnitzte man Unmengen an Kühen aus Holz. Wir haben die Eigeninitiative ergriffen – etwas, was der heutigen Jugend fehlt. Und heutzutage sieht man kaum noch Kinder auf der Strasse spielen.

Nicht zur Kirche zu gehen war verpönt.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Wie gross waren die Familien im Durchschnitt?

Die Hälfte der Haushalte umfassten Familien mit jeweils zehn Kindern und mehr. Nicht zur Kirche zu gehen war verpönt. weiterlesen

Hausarbeit war Frauenarbeit

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Die Arbeiten der Frauen und der Männer waren klar festgelegt und getrennt?

Hausarbeit war Frauenarbeit weiterlesen

Früher diente die Jagd dazu die Familie zu ernähren.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Sie gingen auch auf die Jagd. Wie lief diese damals ab?

Als ich damit anfing, waren da noch die älteren Jäger, für die es kaum etwas Wichtigeres im Leben gab. Früher diente die Jagd dazu die Familie zu ernähren. weiterlesen

Der Kontakt war früher intensiver.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Als Grenzwächter hatten Sie mit vielen verschiedenen Menschen zu tun. Sind die Leute von Ort zu Ort wirklich so verschieden? Der Kontakt war früher intensiver. weiterlesen

Auseinandersetzungen gab es, wenn man übereinander herzog.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

In den einzelnen Gemeinden waren die Hierarchien klar definiert. Lehrer und Pfarrer waren Autoritätspersonen?

Ja, diese mussten immer respektiert werden. Vor allem der Pfarrer. Auseinandersetzungen gab es, wenn man übereinander herzog. weiterlesen

Sonntags nach dem Gottesdienst gingen wir zum Skifahren.

Simeon Alig
Simeon Alig © Gieri Antoni Caviezel

Damals gab es viele Verbote und Vorschriften?

Der Gemeinderat hatte ein generelles Tanzverbot in den Wirtshäusern verordnet und an den vier Feiertagen durfte bis um fünf Uhr nicht gejasst werden, was völlig falsch war. Sonntags nach dem Gottesdienst gingen wir zum Skifahren. weiterlesen

An schulfreien Feiertagen gingen wir zur Kirche.

Simeon Alig
Simeon Alig © Gieri Antoni Caviezel

Welches waren die Höhepunkte in Ihrer Kindheit?

Der Samichlaus, Weihnachten und Neujahr. Der Samichlaus brachte Geschenke und an Neujahr bekamen wir ein wenig Geld.  An schulfreien Feiertagen gingen wir zur Kirche. weiterlesen

Eine Vielzahl an Schreiner-Arbeiten

Simeon Alig
Simeon Alig © Gieri Antoni Caviezel

Einige Zeit nach dem Lehrabschluss haben Sie dann eine eigene Werkstatt zwischen Vrin und Cons gebaut? Eine Vielzahl an Schreiner-Arbeiten weiterlesen

Eine Brücke aus Holz und gefrorenem Schnee

Simeon Alig
Simeon Alig © Gieri Antoni Caviezel

Was war früher im Vergleich zu heute besser oder schlechter?

Das ist schwierig zu sagen. So arm waren wir nun auch wieder nicht. Eine Brücke aus Holz und gefrorenem Schnee weiterlesen

Arbeit auf der Alp

Simeon Alig
Simeon Alig © Gieri Antoni Caviezel

Ausserhalb der obligatorischen Schulzeit musste man arbeiten gehen? 

Als mein Vater starb, mussten wir bei der Alpwirtschaft mithelfen. Arbeit auf der Alp weiterlesen

Selbst erstelltes Holzspielzeug

Simeon Alig
Simeon Alig © Gieri Antoni Caviezel

Welche Erinnerungen haben Sie noch von Ihrer Kindheit und Schulzeit?

Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir uns Leder um die Schuhe banden und damit die Hänge hinunterrutschten. Selbst erstelltes Holzspielzeug weiterlesen

Buchhaltung

Barclamiu Pelican
Barclamiu Pelican © Gieri Antoni Caviezel

Sie waren auch als Buchhalter der Viehzuchtgenossenschaft und als Gemeindekassier tätig. Wie sah eine Gemeindeabrechnung damals aus? 

Buchhaltung weiterlesen

Als die Maschinen kamen, schwand der Zusammenhalt der Leute.

Barclamiu Pelican
Barclamiu Pelican © Gieri Antoni Caviezel

Was war für Sie als Bauer früher besser als heute und umgekehrt?

Früher war es möglich, mit den Nachbarn zu plaudern, Als die Maschinen kamen, schwand der Zusammenhalt der Leute. weiterlesen

Viehhandel

Barclamiu Pelican
Barclamiu Pelican © Gieri Antoni Caviezel

Wie wurde das Vieh verkauft, direkt oder auf dem Markt?

Viehhandel weiterlesen

Hie und da war der Schaden grösser als der Nutzen.

Barclamiu Pelican
Barclamiu Pelican © Gieri Antoni Caviezel

Was geschah, wenn man den Tierarzt oder den Hausarzt benötigte? Mussten diese zu Fuss kommen oder brauchte man sie überhaupt nicht?

Hie und da war der Schaden grösser als der Nutzen. weiterlesen

Melioration

Blicke_Bild_B_Pelican_QFrüher hatten alle Bauern viele kleine Parzellen. Heute ist das Land arrondiert. Was hat die Melioration ihrer Meinung nach gebracht? Melioration weiterlesen

Das Dorf habe ich erst zur Musterung verlassen.

Barclamiu Pelican
Barclamiu Pelican © Gieri Antoni Caviezel

Für die meisten Familien reichte das Geld für das Leben aus, jedoch gab es auch zahlreiche arme Familien.

Die Kinder mussten so früh wie möglich auf die Alp gehen, oder als Knecht beziehungsweise Hausmädchen eine Arbeit finden, um Geld zu verdienen. Erst nach dem Krieg fanden viele Vriner im Unterland oder im Tourismus eine Anstellung.

Wann haben Sie das Dorf zum ersten Mal verlassen?

Abgesehen von einem Zahnarztbesuch, vermutlich erst als ich mich der militärischen Musterung stellen musste.

Wische, Schroteisen, Triste

Barclamiu Pelican
Barclamiu Pelican © Gieri Antoni Caviezel

Ferien war damals ein Fremdwort?

Wische, Schroteisen, Triste weiterlesen

Heutzutage denkt man, dass Kinder nicht arbeiten sollten.

 

Barclamiu Pelican
Barclamiu Pelican © Gieri Antoni Caviezel

Neben der Schule mussten noch zahlreiche Arbeiten verrichtet werden?

Mittags musste das Kleinvieh getränkt und gefüttert werden. Neben der Schule mussten wir überall helfen, wo wir nur konnten. Das hat uns keineswegs geschadet. Heutzutage denkt man, dass Kinder nicht arbeiten sollten. weiterlesen

Jeden Tag zu Fuss zum Mittagessen

Barclamiu Pelican
Barclamiu Pelican © Gieri Antoni Caviezel

Zurück zu Ihrer Kindheit. An was können Sie sich noch erinnern? Jeden Tag zu Fuss zum Mittagessen weiterlesen

Bauer wollte ich schon immer werden.

Barclamiu Pelican
Barclamiu Pelican © Gieri Antoni Caviezel

Wie muss man sich das Leben dazumals, also Mitte des 20. Jahrhunderts vorstellen?
Bauer wollte ich schon immer werden. weiterlesen

Viele hatten Angst, vor allem wir Kinder.

Hermina Alig
Hermina Alig © Gieri Antoni Caviezel

Welche Erinnerungen haben Sie vom Zweiten Weltkrieg?

Es war schrecklich. Bereits vor der Mobilmachung redeten die Buben von diesem Hitler und Mussolini. Wir Mädchen verstanden davon nicht so viel. Viele hatten Angst, vor allem wir Kinder. weiterlesen

Zum Arzt ging man nur bei Notfällen.

Hermina Alig
Hermina Alig © Gieri Antoni Caviezel

Die medizinische Versorgung war nicht auf dem heutigen Stand. Welche Heilmittel haben die Hausfrauen selbst hergestellt?

Die Kräuter und Wurzeln von den Feldern und den Gärten, wurden für alles Mögliche verwendet:  Zum Arzt ging man nur bei Notfällen. weiterlesen

Das Kirchweihfest war eines der wichtigsten Festlichkeiten

Hermina Alig
Hermina Alig © Gieri Antoni Caviezel

Der Kirchgang gehörte zur Tradition. Wie sah ein normaler Sonntag aus?

Am Sonntag-Morgen wurde Gottesdienst gefeiert, nach dem Mittagessen Vesper und abends wurde Rosenkranz gebetet. Das Kirchweihfest war eines der wichtigsten Festlichkeiten weiterlesen

Webstuhl, Hausschlachtung und Mühle

Hermina Alig
Hermina Alig © Gieri Antoni Caviezel

Wann haben Sie geheiratet?

Mit kaum 24 Jahren. Davor habe ich im benachbarten Tal bei einer Familie das Weben erlernt. Webstuhl, Hausschlachtung und Mühle weiterlesen

Damals wurde noch alles von Hand gemacht.

Hermina Alig
Hermina Alig © Gieri Antoni Caviezel

Und wann kamen die ersten Landwirtschaftsmaschinen?

Die erste Landmaschine war der „Purakönig“ von Battesta Pelican. Damals wurde noch alles von Hand gemacht. weiterlesen

Ich hatte unglaublich grosses Heimweh.

Hermina Alig
Hermina Alig © Gieri Antoni Caviezel

Was haben Sie nach der obligatorischen Schulzeit gemacht?

Ich habe oft zu Hause mitgeholfen. Ich hatte unglaublich grosses Heimweh. weiterlesen

Grammatik und Rechtschreibung war den Lehrern sehr wichtig.

Hermina Alig
Hermina Alig © Gieri Antoni Caviezel

Was für Erinnerungen haben Sie noch von der Schulzeit?

Zu meiner Zeit betrug die obligatorische Schulzeit nur acht Jahre. Trotzdem sind auch wir gescheit geworden. Grammatik und Rechtschreibung war den Lehrern sehr wichtig. weiterlesen

Oft wurde zu lange zugewartet, womit es zu tragischen Todesfällen kam.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Auch das Gesundheitswesen hat sich während ihrer Kindheit radikal verändert?

Der Hausarzt war für die medizinische Behandlung des gesamten Tals zuständig, Oft wurde zu lange zugewartet, womit es zu tragischen Todesfällen kam. weiterlesen

Irgendwie kam man schon durch.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Wie gut haben Sie Deutsch gesprochen, als Sie von Vrin weggehen mussten?

Ich habe in der fünften Klasse begonnen, Deutsch zu lernen. Irgendwie kam man schon durch. weiterlesen

Man half sich gegenseitig in der Nachbarschaft.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Die Gemeinschaft basierte damals viel mehr auf gegenseitiger Hilfe. Welche Arbeiten wurden gemeinsam angepackt?

Einerseits gab es die vorgeschriebene Arbeit. Man half sich gegenseitig in der Nachbarschaft. weiterlesen

Zur Kirche zu gehen war damals von grosser Bedeutung.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Was war der Höhepunkt des Jahres? Worauf freute man sich am meisten?

Für uns Kinder war es der 1. Januar, wo wir traditionsgemäss das Neue Jahr reihum in den Häusern anwünschten und eine Gabe erbaten. Zur Kirche zu gehen war damals von grosser Bedeutung. weiterlesen

Ich bin zum ersten Mal im Alter von 13 Jahren in die Stadt gefahren.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Ferien oder auf Reisen gehen, dazu gab es wahrscheinlich keine Möglichkeit während des Sommers?

Nein, das kannten wir nicht. Ich bin zum ersten Mal im Alter von 13 Jahren in die Stadt gefahren. weiterlesen

Der Grossteil der Buben wurde auf die Alp geschickt.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Welche Arbeiten verrichteten die Buben in der schulfreien Zeit?

Im Winter musste nebst der Schule im Stall geholfen werden und damit die Ziegen und Schafe gefüttert und getränkt werden. Der Grossteil der Buben wurde auf die Alp geschickt. weiterlesen

Wie sah ein normaler Tag in ihrer Kindheit aus?

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Wie sah ein normaler Tag in ihrer Kindheit aus? 

An Schultagen fand um 7:15 Uhr die Schulmesse statt und um 8:00 Uhr begann der Unterricht, Wie sah ein normaler Tag in ihrer Kindheit aus? weiterlesen

Früher war Leben auf der Strasse.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Was war früher besser oder schlechter als heutzutage?

Was den sozialen Aspekt anbelangt, würde ich die früheren Zeiten bevorzugen. Früher war Leben auf der Strasse. weiterlesen

90% dienten als Knecht oder Magd.

Gabriel Alig
Gabriel Alig

Wie war es mit Heiraten? Wurde in erster Linie innerhalb der Gemeinde geheiratet oder gab es auch Vermählungen mit Personen aus dem übrigen Tal? 90% dienten als Knecht oder Magd. weiterlesen

1940 / 2000, ein Unterschied wie Tag und Nacht

Gabriel Alig
Gabriel Alig © Gieri Antoni Caviezel

Durch Stauseen kam auch die Elektrizität in die Dörfer und der technische Fortschritt nahm seinen Lauf.

Diese Entwicklung war gewaltig. 1940 / 2000, ein Unterschied wie Tag und Nacht weiterlesen

Was war früher besser oder schlechter?

Hermina Alig
Hermina Alig © Gieri Antoni Caviezel

Halfen die Leute einander oder schaute jeder nur für sich?

Viel mehr als heutzutage. Was war früher besser oder schlechter? weiterlesen