Es war eine Ehre, einen Pfarrer in der Familie zu haben.

Isidor Pelican
Isidor Pelican

Telefon hatten wir, als ich vielleicht in der sechsten, siebten Klasse war. Telefone gab es nur im Konsum (Laden), beim Pfarrer und der Post. Fernseher hatten wir erst, als wir schon ein paar Jahre verheiratet waren, anno 1972. Da war die Olympiade in München. Radio hatten wir etwas früher, aber nicht sehr viel. Nur unser Patron, der hatte schon Radio. Wenn während des Krieges etwas Wichtiges gesendet wurde, durften wir hinaufgehen und mithören. So hatten wir schon noch guten Kontakt.

Wir hier in Bubretsch jassten wir viel. Hier in der Familie oder auch mit Verwandten. Wir jassten vom Herbst bis zur Fastenzeit. Da musste man dann eine Zeitlang fasten. Da war es selbstverständlich, dass man nicht jasste. Hier in Bubretsch jassten wir mehr, sonst im Dorf spielte man eher Troccas.

Primizia im Val Sumvitg
Primizia, Val Sumvitg @ Archiv Cultural Sumvitg

Das schönste Erlebnis für mich, war die Priesterweihe meines Bruders. Sie hatten von hier aus einen Umzug gemacht, da waren die Häuser dort noch nicht gebaut. Das sind schöne Erinnerungen. Hier in Surrein hatten wir einige Priester, heute lebt nur noch Pfarrer Cathomas. Zwei Cadruvis sind gestorben, einer wurde ziemlich alt. Pfarrer Gieri starb bei einem Unfall. Mein Bruder hatte Krebs und musste schon mit 68 Jahren sterben. Es war eine Ehre, einen Pfarrer in der Familie zu haben. Vielleicht hat man das zu sehr geschätzt…heute gibt es keine Priester.

Als wir geheiratet haben, haben wir dieses Haus hier hinter dem Hügel gebaut, aber ich habe immer hier gewohnt. Die Jäger hatten ein Fest und sie hatten herausgefunden, dass hier in Bubretsch der letzte Bär geschossen wurde. Ich ging nie zur Jagd, ich habe in meinem Leben nur einen Vogel geschossen.