Über Freizeit, Krieg und die Zukunft von Vrin

Barclamiu Pelican
Barclamiu Pelican © Gieri Antoni Caviezel

Was gibt es zum Sozialwesen zu sagen?

Das übernahm der Kanton zu einem grossen Teil.

Was taten Sie in Ihrer Freizeit, falls es diese überhaupt gab?

Lesen. Wir vefügten über etliche Bücher Zu Hause. Ein Mal pro Woche wurde auch die romanische Zeitung ins Haus geliefert.

War Sport damals ein Thema?

Diejenigen, die nicht mehr zur Schule gingen und sich der Musterung nicht gestellt hatten, mussten Sport treiben. Soweit ich mich erinnern kann, war dies vom Staat verordnet worden. Es wurden Liegestützen gemacht, Hanteln gehoben und Kugeln gestossen.

Wie haben Sie den Zweiten Weltkrieg erlebt?

Den Bauern erging es nicht allzu schlecht. Die Arbeiter waren schlimmer dran, da sie kein eigenes Land besassen. Für uns Kinder war das aber keine aussergewöhnliche Zeit.

Vrin / Vanescha
Vrin / Vanescha

Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft für Vrin und dessen Weiler aus?

Es geht nur noch bergab. Hier oben lebt bald niemand mehr. Diese Weiler werden wahrscheinlich eines Tages nur noch Maiensässe sein. Ich fürchte, dass hier trotz finanzieller Unterstützung von aussen bald gar nichts mehr sein wird. Besser wird es bestimmt nicht. Vor vierzig Jahren hätte ich das noch nicht so gesehen. Man muss der Wahrheit jedoch ins Auge blicken.