Wir hatten eine Waldgruppe in Val und es herrschte grosse Armut. Ausser Polenta und Polenta von morgens bis abends gab es nichts. Eines Tages fragten sie meinen Vater “hättest du nicht ein paar Ferkel?” Man kann es sich kaum vorstellen, dass sie früher die Kraft zum Arbeiten hatten. weiterlesen
Interviews zum Thema Gesellschaft
Hier finden sich Interviewbeiträge unter anderem zu Ernährung, Gesundheit, Sprache oder Auswanderung.Jagen wegen der Armut
Eine richtig grosse Familie war diejenige von Pfarrer Cathomas, viele Mädchen und nur zwei Buben. Diese Familie hatte es sehr bitter. Der Vater war ein geschickter Jäger. Er hatte überall Fallen aufgestellt. Da oben in den Wäldern, er wusste genau wo. Jagen wegen der Armut weiterlesen
Angst vor der Operation
An der Strasse nach Valgab es die Holzbrücke und eine Mühle. Da gab es einen jungen Mann aus Cumpadials. Dieser hatte alles niedergebrannt. Da war alles aus Holz und es brannte wie Zunder, Angst vor der Operation weiterlesen
Singen und Tannenzapfen sammeln für den Ausflug
Am Ende des zweiten Weltkrieges, 1945 hatte Bischof Caminada ein Dekret herausgegeben, nachdem alle Knabenschaften ein Datum erhielten, an dem sie sich in Einsiedeln vorstellen mussten. Singen und Tannenzapfen sammeln für den Ausflug weiterlesen
Holz, Holz und Holz, nie gab es nichts zu tun.
Unser Haus damals war alt und primitiv. Die Toilette war ausserhalb, eine Treppe hinauf und dann ging man zur Toilette. Da war eine Bank drin mit zwei Löchern, so konnte man zu zweit gehen, wenn es pressierte. Daneben hatten wir einen kleinen Stall, wo die Tiere waren. Das stank schon ein bisschen. Die Muttersau mit den Ferkeln und der “Salvanore” (das Schwein), welches man für die Hausmetzgete (jährliche Schlachten am Jahresende) mästete. Holz, Holz und Holz, nie gab es nichts zu tun. weiterlesen
Zur Kriegszeit musste keine Familie in Vals darben.
Unsere Familie – überhaupt alle Familien in Vals mussten zur Kriegszeit nicht darben. Alle waren Bauern, hatten Milch und Fleisch, immer genug zu essen. Für gewisse Lebensmittel, zum Beispiel Eier, brauchte es Marken. Daran kann ich mich noch erinnern. Mein Vater musste keinen Aktivdienst leisten, weil er bereits älter war. Er musste aber andern Familien, deren Väter im Militär waren, beim Heuen und andern Arbeiten helfen. Das Ende des Krieges habe ich noch in Erinnerung. Lehrer Mirer war mit uns auf Schulreise nach Luzern. Bei der Tellsplatte hiess es plötzlich, der Krieg sei fertig. Zuhause konnten wir noch nicht Radio hören, es rauschte immer, die Mittelwellen störten ständig, Erst später über UKW funktionierte das Radio einwandfrei.
Auf der Primarschule unterrichteten damals samt und sonders einheimische Lehrer.
Im Herbst 1938 ging ich in die erste Klasse zu Lehrer Alexander Schmid. Bei ihm lernten wir noch, die deutsche Schrift zu schreiben. Auf der Primarschule unterrichteten damals samt und sonders einheimische Lehrer. weiterlesen
Der Schwiegervater wollte um keinen Preis eine deutschsprachige Schwiegertochter auf dem Hof.
Ich habe mich in einen Romanen verliebt. Viktor aus Surcasti war im Sommer als Senn auf der Alp Guraletsch (Alp auf der rechten Talseite in Zerfreila). Ende Sommer, am Sennenball, lernte ich ihn kennen und freute mich schon auf den nächsten Sommer, wenn er wieder in Guraletsch ist, auf weitere Möglichkeiten, unsere Bekanntschaft zu pflegen. Der Schwiegervater wollte um keinen Preis eine deutschsprachige Schwiegertochter auf dem Hof. weiterlesen
Bäuerinnenschule
Die Berufswahl am Ende der obligatorischen Schulzeit war für uns „Meigga“ (Mädchen) fast kein Thema. In einer Grossfamilie gab es immer genügend Arbeit. Bäuerinnenschule weiterlesen
Zum Schuljahresbeginn schneiderte uns die Mutter jeweils eine Schürze, die für das ganze Schuljahr bestimmt war.
In der ersten und zweiten Klasse hatten wir Lehrer Siegfried Peng, in der dritten und vierten Philipp Peng. Die fünfte und sechste Klasse besuchte ich bei Lehrer Heinrich Tönz. Zum Schuljahresbeginn schneiderte uns die Mutter jeweils eine Schürze, die für das ganze Schuljahr bestimmt war. weiterlesen