Ich bin 1926 geboren und wir waren sieben Kinder. Unser Vater war eigentlich Lehrer, aber zu dieser Zeit reichte dieser Lohn nicht, um eine so grosse Familie durchzubringen. So hatten wir daneben noch etwas Landwirtschaft. Die Kinder mussten auch mithelfen. Man hat früh damit angefangen, so wie man konnte, mitzumachen. Er hat nie mehr davon gesprochen, auf die Alp zu wollen. weiterlesen
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Verwaltung des Dorfes
Waren das je eigene Gemeinden, Surrein und Sumvitg?
Jein, eigene Gemeinden kann man nicht sagen. Also um 1800 war es so, dass das Nachbarschaften waren und die wurden in Gerichtsgemeinden aufgenommen. Das Gemeindewesen wurde erst um 1850 eingeführt, sodass man eine politische Gemeinde hatte. Früher waren es Höfe oder Dorfschaften und die hatten das Recht, einzelne Delegierte an die Tagsatzungen zu schicken. Aber die Gemeinden waren nicht verwaltet, denn es gab auch nichts zu verwalten. Verwaltung des Dorfes weiterlesen
Heute brauchen sie Kühe aus dem Unterland um die Alpen zu füllen.
Ich selber ging nie zur Alp, da wir hier so viel zu tun hatten mit Heuen. Meine Mitschüler gingen alle zur Alp. Die Alpabzüge sind dann erst aufgekommen, als man Knechte aus Luzern holte. Die haben das mitgebracht. Bei uns war das nicht üblich. Heute brauchen sie Kühe aus dem Unterland um die Alpen zu füllen. weiterlesen
Wir hatten nicht viel Kontakt zum Dorf.
Früher war jeder auf seinem Hof und wir hatten auch unsere Heuberge auf dieser Seite hier. Vater war hier als Pächter und hatte die Heuberge auf dieser Seite aufgenommen. Auch die Maiensässe waren hier oben etwas abseits. So hatte man nicht so viel Kontakt, Wir hatten nicht viel Kontakt zum Dorf. weiterlesen
Ich bin viel herumgereist und habe Mal das und Mal jenes getan.
Mein Mann war 34, als wir heirateten, ich 37. Als ich aus der Schule kam, liessen sie mich nach Ingenbohl in die Haushaltungsschule gehen. Wir hatten eine ledige Tante, die hatte immer zu meinen Grosseltern geschaut. Sie hatte gesagt “du bist wie geschaffen dafür”, so bin ich in der ganzen Schweiz herumgereist und habe Mal das und Mal jenes getan. Ich bin viel herumgereist und habe Mal das und Mal jenes getan. weiterlesen
Man kann es sich kaum vorstellen, dass sie früher die Kraft zum Arbeiten hatten.
Wir hatten eine Waldgruppe in Val und es herrschte grosse Armut. Ausser Polenta und Polenta von morgens bis abends gab es nichts. Eines Tages fragten sie meinen Vater “hättest du nicht ein paar Ferkel?” Man kann es sich kaum vorstellen, dass sie früher die Kraft zum Arbeiten hatten. weiterlesen
In den Baracken wurde geschlafen und gekäst.
Früher gabs noch Schrägzäune, dafür benötigte man keine Nägel, nichts. Es kamen zwei Pfosten nebeneinander, zwei Latten, ein schöner Tannenast, der im Feuer elastisch gemacht wurde und dann drehte man den Ast so rein. Das war wunderschön. In den Baracken wurde geschlafen und gekäst. weiterlesen
“Morgen liegen wir vielleicht da unten, tot.”
Im Jahr 1948 war ich Ziegenhirt beim Glitschè (Gletscher) auf der Ziegenalp. Die Alphütte war auf dem Gebiet, wo die Kühe ihre Ruheplätze hatten. Die Ziegen mussten am Morgen, wenn sie gemolken waren, hinauf zur Greina, die Steilhänge hinauf. “Morgen liegen wir vielleicht da unten, tot.” weiterlesen
Überschwemmung
Surrein ist zwei Flüssen ausgesetzt. Unten bei der Brücke hatte sich der Rhein gehoben, jetzt hat er sich um einige Meter gesenkt. Überschwemmung weiterlesen
400 Seelen, 400 Ziegen & Lachs
Am ersten Tag als der Ziegenhirt ging, sagten die von Surrein: 400 Seelen, 400 Ziegen. Jede Seele, also jeder, der in dieser Kirchgemeinde war, hatte eine Ziege. Wir haben ein einmaliges Dorf. In unserem Dorf sind die Häuser rund um den Weideplatz gebaut. Dort konnten wir uns auch austoben nach dem Heuen. Am Abend spielten wir oft Fussball und wenn wir noch so müde waren. 400 Seelen, 400 Ziegen & Lachs weiterlesen