Die Gemeinschaft basierte damals viel mehr auf gegenseitiger Hilfe. Welche Arbeiten wurden gemeinsam angepackt?
Einerseits gab es die vorgeschriebene Arbeit. Jeder Haushalt war verpflichtet eine gewisse Anzahl Stunden an Fronarbeit verrichten. Es handelte sich dabei um den Unterhalt von Strassen, Arbeiten auf der Alp oder die Bereitstellung von Holz für die Schule und den Pfarrer. Andererseits galt es auch freiwillige Arbeit zu leisten. Man half sich gegenseitig in der Nachbarschaft, es war ein Geben und ein Nehmen. Auf Freiwilligkeit basierte insbesondere das Kulturelle, wie zum Beispiel Musik, Gesang und Theater. Das Interesse daran war sehr gross, so dass auch Leute von auswärts an den rege besuchten Vorstellungen teilnahmen.
Wie war das Verhältnis mit den anderen Gemeinden des Tals sowie mit jenen der Nachbarstäler?
Einen intensiven Kontakt pflegten wir nicht. Zu den Zeiten meiner Kindheit war die Kommunikation zur Aussenwelt eingeschränkt. Es gab praktisch nur die Pferdekutsche, Autos waren eine Rarität.