Welche Arbeiten verrichteten die Buben in der schulfreien Zeit?
Im Winter musste nebst der Schule im Stall geholfen werden und damit die Ziegen und Schafe gefüttert und getränkt werden. Zudem schleppten wir Wasser und Holz ins Haus. Diese Arbeiten hatte so gut wie jeder zu verrichten. Wenn kein Schnee lag, war man in der Freizeit immer in Gesellschaft und spielte. Im Winter fuhren wir Ski und schlittelten. Skier bekam man von der Schule; die waren nicht sehr modern, erfüllten jedoch ihren Zweck. Im Frühjahr waren Feldarbeiten angesagt.
Die Buben halfen gewöhnlich beim Pflügen die Ochsen oder ein Ross leiten, Mist führen oder das Hinaufbringen der abgeschwemmten Erde mit einem Ochsengespann. Zwischen dem 15. und 20. Mai ging man aufs Maiensäss. Ab dem 20. Mai war es erlaubt, das Vieh auf der Weide zu belassen. Die Buben waren dafür verantwortlich, das Vieh zu hüten, was sie bis zum Alpaufzug, welche je nach Wetter Ende Juni oder anfangs Juli stattfand. Der Grossteil der Buben wurde auf die Alp geschickt. Die Alpkarriere begann als Schweinehirt, wonach man zum Hirten aufstieg, später zum Zusenn und zu guter Letzt zum Senn. Für die Buben war ein Sommer auf der Alp ziemlich hart. Die Alphütten waren in einem erbärmlichen Zustand. Nach dem Alpabtrieb kam die Gemeinatzung, was für die Buben wohl die schönste Zeit im ganzen Jahr war. Mitte Oktober musste dann wieder das Schulzeug hervorgekramt werden.