Können Sie sich an Unglücke oder Unwetter erinnern?
Ich selbst kann mich nicht erinnern, aber ich weiss noch, dass meine Eltern davon erzählten. Wirklich gefährlich war der Rhein aus der Val Sumitg. Wenn schlechtes Wetter war, hatte man schon ein Bisschen Angst.
Unsere Mutter schaute dann oft zum Rhein und sagte, wir sollen schauen, wie die Bäume runtergeschwemmt würden. Das machte uns schon Angst.
Wie heizten Sie?
Wir hatten Specksteinöfen und heizten alles mit Holz. Da wurde nur die Stube geheizt. Später hatte Vater in den Zimmern einen kleinen Specksteinofen einbauen lassen. Dieser heizte beide Zimmer, das der Buben und das der Mädchen. Sonst war es oft sehr kalt, vor allem hier in Surrein. Ich weiss noch, als ich nach Sumvitg in die Sekundarschule ging, ich hatte dicke Zöpfe, nahmen wir immer die Abkürzung, dem Rhein nach und dann den Abhang hinauf. Meine Zöpfe waren steif gefroren, wenn ich in der Schule ankam. In der Schule wurde auch mit Holz geheizt. Da war eine Frau, die Abwart war und die schaute immer, dass es schon warm war, wenn wir in die Schule kamen. Elektrizität hatten wir schon auch, für das Licht.
Wir rutschten oft über die Pfützen, wenn sie gefroren waren. Wir hatten keine Schlittschuhe aber Schuhe mit Nägeln und das war genau gleich, wie mit Schlittschuhen. Die Eisflächen waren immer voll. Das war dann ein Sport! Da kam man schnell aus der Schule und noch eine Runde auf’s Eis.