
In Suraua gab es im Laufe der Zeit viele Änderungen in der politischen Zugehörigkeit. Bereits 1963 fusionierten Uors und Peiden zu Uors/Peiden, 2002 folgte der Zusammenschluss von Camuns, Tersnaus, Surcasti und Uors/Peiden zu Suraua und 2013 fusionierte Suraua schliesslich mit den übrigen Lugnezer Gemeinden zur Talgemeinde Lumnezia. Wie beurteilst Du persönlich diese Entwicklung?
Die Fusion der Gemeinde Suraua hat sich langsam und sukzessiv entwickelt. Das fing 1968 mit dem Bau der gemeinsamen Schulanlage in Uors an. Kurze Zeit später erfolgte die Fusion der Vereine: der gemischte Chor Suraua, die Musikgesellschaft Suraua und der Jugendverein Suraua sind entstanden. Man sang und musizierte miteinander, die Beziehungen wurden enger und die Zusammenarbeit wurde wesentlich gestärkt. Man kann also sagen, dass die Fusion von Suraua ein wichtiger und richtiger Schritt war und sich während 10 Jahren gut bewährt hat. Die Einwohner von Suraua nahmen regen Anteil an den Gemeindeversammlungen und man half einander.
In der Beurteilung der späteren Talfusion zur Gemeinde Lumnezia war ich etwas skeptischer. Ich war nicht total gegen eine Fusion, konnte aber mich auch nicht für eine solche begeistern. Für mich war die Gemeinde Suraua eine ideale politische Einheit. Am Abstimmungsabend war ich im Ausland und konnte somit nicht mitschneiden. Ich akzeptierte aber den demokratischen Entscheid und nahm auch weiterhin rege an den Gemeindeversammlungen in Vella teil.
Bei einer Fusion ist es jedoch schon so, dass das Zentrum profitiert und die Peripherie meistens das Nachsehen hat. Gerade in Zusammenhang mit laufenden Revisionen der Ortsplanung ist es bedauerlich, dass vor allem die Bauzonen der peripheren Dörfer drastisch gekürzt werden sollen. Auch die Teilnahme an den Gemeindeversammlungen und die Bereitschaft politische Ämter zu übernehmen ist markant gesunken seit der Fusion. Ich bin der Ansicht, dass die Meinungen der einzelnen Bürger in der fusionierten Gemeinde besser berücksichtigt werden sollten.