Straßenbau

Clau Soler
Clau Solèr

Erst 1912 baute man die Eisenbahn hier und das Auto kam noch sehr, sehr viel später, hier in der Gegend erst nach dem Krieg. Vor dem Krieg gab es einen oder zwei, die Transporte machten oder vielleicht hatte ein Handwerker ein Auto. Als privates Verkehrsmittel kamen die Autos hier erst in den 60er Jahren auf. Ein Laden hatte vielleicht ein Auslieferungswagen oder so, die Post wurde mit dem Hundekarren von Rabius auf Surrein gebracht.

Surrein und Rabius
Surrein und Rabius © Archiv Cultural Tujetsch

Das ist noch lustig, die Bahn-Station von Cumpadials wurde in der ‘Pampa’ draussen gebaut. Da war kein einziges Haus. Man musste irgendwo einen Bahnhof für Cumpadials bauen und hat beschlossen, das hier zu tun. Und dann sind nach und nach die Häuser dazu gekommen. Das war die Zeit des Umbruchs und die Eisenbahn hätte man am liebsten mitten durch die Stube gebaut. Die Strassen hat man auch in den 20er Jahren unbedingt in die Dörfer hinein gebaut und in den 50er Jahren wollten alle an der Strasse bauen. Mit der Bahn und mit der Strasse hat man schon einen Umschwung erwartet.

Die Zick-Zack-Strasse hier bei Puzzastg – Puzzastg – das sind übrigens die Teiche, wo man früher Leinen wässerte – diese Strasse wurde erst 1928 gebaut, vom Kanton für das Tenigerbad. Auch die Strasse von Cumpadials hier oben wurde 1928 gebaut. Vorher ging man immer unten lang. Das war am Anfang relativ angenehm, dann gibt es ein paar sehr heikle Stellen und dann kam man hier rein, wo es etwas rauf und runtergeht. Aber mit den kleinen Kutschen damals ging das schon. Für das Hotel war das allerdings hinderlich, weil sie die Gäste so nicht gut abholen konnten. Für den allgemeinen Verkehr reichte die Strasse schon, denn in Graubünden durfte man erst 1925 Auto fahren. In den 50er Jahren, als in der Val Sumvitg das Wasserkraftwerk gebaut wurde, hat man auch die untere Strasse, von Reits bis zu Punt Gonda weitergezogen. So mussten die Lastwagen nicht diese Kurven fahren. Diese wurde dann auch ein bisschen mehr befestigt. Vorher ging man hinten rum, die alte Strasse entlang. Diese war damals natürlich im besseren Zustand als heute. Dann 1950 kam in Barschaus eine rechte Rüfe runter und danach wurde der Tunnel gebaut. Die heutige Strasse und die damalige Strasse kommen in Val zusammen. Diese Strasse ist nicht mehr befahrbar, wird aber noch von Mountenbikern benutzt und natürlich zum Wandern oder Spazieren.