
Du warst später in Surcasti auch als Wirtin tätig?
Als ich jung war, gab es in Surcasti gleich drei Wirtshäuser. An den Werktagen lief da aber nicht viel. Hie und da gab es Handelsreisende oder Arbeiter, die bei uns eine Mahlzeit einnahmen. Am Wochenende, wenn die Burschen und Mädchen ins Dorf heimkehrten, war mehr los in den Wirtshäusern. Das Getränkeangebot war aber recht bescheiden: Bier und Wein der Marken Veltliner, Kalterer und Lambrusco, Mineralwasser und Süssgetränke, Kaffee, Tee und eine kleine Auswahl an Schnäpsen.
Die Wirtshäuser wurden ursprünglich nur von den Männern besucht. Erst in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts kamen einzelne Frauen, sei dies in Begleitung ihrer Männer oder um am Sonntagnachmittag einen jass zu klopfen.
Die Führung eines Wirthauses war damals nicht existenzsichernd für eine Familie. Die Wirtsleute führten meistens nebenbei noch einen landwirtschaftlichen Betrieb oder der Mann ging auswärts arbeiten und die Frau betrieb das Restaurant.