
Der Pfarrer und der Lehrer waren Respektpersonen. Das Leben war damals stark vom Kirchenbesuch geprägt. Wir mussten jeden Tag die Messe besuchen und den Rosenkranz beten. Am Sonntag hiess es am frühen Morgen die Kommunion empfangen, am Vormittag die Messe besuchen, am Nachmittag die Vesper und am Abend den Rosenkranz beten. Bei allen diesen kirchlichen Anlässen durften wir nie fehlen, es sei denn wir waren krank.
An einem Sonntag nach der Vesper ging eine Gruppe von Jugendlichen aus Surcasti nach Degen zum Bazar und einer Lotterie zugunsten der Kirchenrenovation. Wir hatten es lustig und getrauten uns sogar nach der Radiomusik zu tanzen. Nachher haben wir kurz die Dorfwirtschaft besucht. Dabei kehrten wir etwas verspätet nach Surcasti zurück und verpassten so die Teilnahme am Rosenkranz. Dafür gab es nicht nur eine Zurechtweisung durch den Pfarrer, sondern auch einen Rüffel von unseren Eltern. Ein Mann aus Degen hatte meinem Onkel Balzer telefonisch angerufen und berichtet, einige Burschen und Mädchen aus Surcasti seien nicht nur beim Bazar gewesen, sondern hätten auch die Dorfbeiz besucht und dort sogar getanzt.