1947 war für mich die Schulzeit um. Es folgte zuerst ein Heuersommer. Ich brauchte noch Zeit zum Überlegen, welche Lehre ich machen könnte. Mein Vater, der bereits 1945 starb, hätte mich eigentlich in Chur an der Kantonsschule gesehen. Ich wollte aber nicht mehr.
An der Mechanik hatte ich immer Interesse, schon mein Vater und meine Brüder. Die Elektrik liegt ja sehr nahe. Ich habe mich dann – neben dem Heuen – um eine Stelle umgesehen. Eine verwandte Familie in Zürich, bei der ich dann auch wohnen konnte, half mir bei der Stellensuche. Zuerst musste ich aber nach Chur, um die Berufseignungsprüfung zu machen. Mein ältester Bruder Johann fuhr mich mit seinem Töff (Motorad) nach Chur. Im Lehrlingsamt hatte man mich dann ausgefragt. Ich habe nie vernommen, nach welchen Kriterien sie mich als geeignet angeschaut haben.
In Zürich habe ich dann 4 Jahre lang eine Lehre als Elektromonteur absolviert. Mein Lehrabschluss durfte sich sehen lassen. Die Prüfungsexperten sagten mir am Schluss, ich solle dem Meister danken für das, was ich gelernt hatte. Auch die Gewerbeschule in Zürich hatte sich in dieser Zeit modernisiert. Wir hatten gute Möglichkeiten, alles konkret an „Schaltwänden“ auszuprobieren, was wir dann an der Schlussprüfung zeigen konnten.
Ich blieb dann noch zwei Jahre in Zürich beim Meister. Er hatte viel Arbeit bei einer Firma im Welschland, in Villard. Mit einem älteren Monteur fuhr ich am Montag nach Villard und kehrte dann samstags wieder nach Zürich zurück. In dieser Zeit konnte ich das in der Sekundarschule gelernte Französisch gut gebrauchen. Unter anderem hatten wir Kost und Logis im Hotel de la Gare.
Kurz nach der Lehre habe ich in Zürich auch Autofahren gelernt, und zwar beim gleichen Fahrlehrer wie die Meistersfrau. Eigentlich konnte ich schon fahren, habe beim meinem Bruder Karl viel gelernt. Die Strecke Vals – Zerfreila retour habe ich mehrmals allein bewältigt. Ich musste aber trotzdem zwei Prüfungsversuche machen.
In Zürich Altstetten, wo ich wohnte, trat ich auch der katholischen Jungmannschaft bei und konnte von deren Angeboten viel profitieren. In diese Zeit fiel auch der Militärdienst. Bei der Musterung wurde ich das erste Mal zurückgestellt. Darauf habe ich mich beim katholischen Turnverein im Kreis 3 angeschlossen, um für das zweite Mal zu trainieren. Ich konnte sogar an einem Turnfest teilnehmen. Das zweite Mal hat es gereicht. Ich wurde als Telefonist bei der Artillerie eingeteilt. Die RS absolvierte ich 1952 in Frauenfeld. Es hat mir gefallen. Wir konnten Leitungen legen, funken und das grosse Funkgerät, dass die Armee ganz neu angeschafft hatte, bedienen. In allen meinen WKs (Wiederholungskurse) war ich am grossen Funkgerät im Regimentsstab. Den letzten WK habe ich auf dem Lukmanier-Pass gemacht, nachher kam ich zur Festungsartillerie.