Während der Alpzeit bekamen meine Schwester und ich zusätzliche Aufgaben auf der Alp Wallatsch (Alp im Peiltal, am Abhang des Valserberges), die auch zu unserem Familienbetrieb gehörte. Wir mussten jeweils das Alppersonal mit Proviant versorgen.
Ein- bis zweimal pro Woche mussten wir den Weg auf die Alp im Peiltal unter die Füsse nehmen. Hin und zurück rechneten wir etwa mit vier Stunden. Während der Kriegszeit bauten polnische Internierte die Peilstrasse aus und waren dort auch mit Fahrzeugen unterwegs. (Das Peiltal ist ein Seitental im Valsertal. Die Internierten wohnten in der Polenhütte am Eingang ins Peiltal und in Baracken im Sand beim Maiensäss Hofli.) Sie hätten uns gerne als Autostopperinnen ein Stück weit mitfahren lassen. Meine Schwester und ich hatten irgendwie Angst vor diesen polnischen Arbeitern. Wir versteckten uns jedes Mal neben der Strasse, wenn ein Fahrzeug im Anzug war. Wir liessen es vorbeifahren und gingen dann lieber zu Fuss weiter. Man hatte uns eingeschärft, sich nicht mit den Internierten einzulassen. An zwei Orten im Peiltal hatten sie auch ihre Unterkünfte, bei der Polenhütte und im Sand.