Sprache
Ich habe eine normale Beziehung zu den Romanisch sprachigen Nachbarn gepflegt. Bei der Abstimmung über den Sprachenartikel habe ich mich nicht exponiert, was man mir lange nachher noch vorwarf.
Hinten herum wurde viel kritisiert. Zu dieser Zeit schrieb ein Journalist – ich war bereits Präsident des Gemeindeverbandes Surselva: „Mir graust davor, dass der Gemeindeverband Surselva von einem Deutsch sprachigen Präsidenten und Sekretär geführt wird.“ Dem Journalisten ist total entgangen, dass gerade im Gemeindeverband Surselva nur eine Lösung mit einem deutschsprachigen Präsidenten weitergeführt hat.
Bei der Gründung dieses Verbandes nämlich standen bereits zwei Romanisch sprachige Kontrahenten für das Präsidium bereit; beide wollten sich politisch profilieren. Eine Vermittlungskommission sah das anders: Der neu gegründete Gemeindeverband hatte andere Aufgaben zu lösen und darf nicht zur Plattform für persönliche, politische Profilierung werden. Deshalb wollte mich die Kommission unbedingt portieren. Ich wehrte mich lange dagegen, denn ich war damals Kreispräsident. In diesem Amt fühlte ich mich wohl. Ich suchte das Präsidium des Gemeindeverbandes nie. Schliesslich willigte ich dann doch ein. Die Versammlung hat mich dann einstimmig zum Präsidenten gewählt. 15 Jahre lang habe ich das Amt mit Freude ausgeführt.