Wie war es wenn jemand starb?
Wenn jemand starb, wurde zu Hause der Rosenkranz gebetet. Wir haben hier die Totenkapelle 1992 bekommen. Vorher war der Leichnam immer zu Hause und es wurde der Rosenkranz gebetet, manchmal bis Mitternacht. Nach und nach ist das dann verschwunden. Soweit war das in Ordnung, aber für die Familie waren diese Tage schon noch anstrengend. Einen Leichnam im Haus zu haben, hatte sein Gutes und sein Schlechtes. Im Sommer, wenn es warm war… war das weniger angenehm.
Welche Bräuche gab es bei Ihnen?
Neben den Kirchenbräuchen hatten wir noch die Fasnacht. Als wir jung waren, gingen wir jedes Jahr an die Fasnacht. Um in die Jungmannschaft aufgenommen zu werden, gab es keine speziellen Rituale. Hier in Surrein war man in der Knabenschaft oder in der Mädchengesellschaft. Damals war das noch separat.
Beide Vereine hatten ihre Generalversammlung. Die Burschen machten die “parada”, natürlich. Vier Mädchen trugen die Muttergottes. Sie machten auch Kränze für die Feste. Als ich jung war, hatten wir drei Priesterweihen und wir hatten uns sehr viel Mühe gegeben, Kränze zu machen und alles schön herzurichten. Ich weiss noch, am Abend vor einer Priesterweihe, waren sie beim Kranzen und dann waren sie sich uneinig geworden und haben gestritten.